Eröffnung: 12. September 2013
Eröffnungsrede: Marie-Therese Luger
Die Kunsthalle Linz wagt eine räumliche Fusion: Von ihren Zügen durch die Leerstände der Gesellschaft bringt das Kollektiv Armut einen Raum nach Linz. Das Resultat ist eine multimediale Zusammenführung zweier Orte und ihrer eingeschriebenen Entitäten.
Die Auseinandersetzung mit persönlichen Erinnerungen und deren Spuren, mit Erinnerungskultur und Gedächtnisorten führte zu einer Raumintervention, die in einem Leerstand nach Zeugen privater Vergangenheiten sucht und in Form eines Stop-Motion-Filmes dokumentiert wurde. Entdeckte Bilder und Einrichtungsgegenstände eines verlassenen Hauses wurden zu Indikatoren eines eventuellen Alltages ehemaliger Bewohner*innen. Verweise auf die Vergangenheit sind oft in leerstehenden Räumen gut lesbar und von Zimmer zu Zimmer individuell. Ähnlich dem Endspurt einer Übersiedlung, wenn eine Wohnung mit Bildern geschmückt wird, nagelte das Kollektiv fiktive Erinnerungen an die Wand. Die Spiegelung der Raumsituation nimmt Bezug auf die Autor*innenschaft der Gestalter*innen und die Wechselbeziehung mit einer erdachten Figur.
Das Kollektiv Armut besteht aus Rebekka Hochreiter, Michaela M. Tanzer und Martin Weichselbaumer.
Foto: Kollektiv Armut