Pia Mayrwörger, Melanie Moser, Karl Brösl – “Das Wesen des Fundaments”

KUNSTHALLE LINZ EXPORT – GAND / SCHWEIZ

Pia Mayrwörger, Melanie Moser, Karl Brösl

Eröffnung #1: 02. August 2019, 16:00 Uhr

Eröffnung #2: 16. August 2019, 16:00 Uhr

Kunst und Käse haben nicht nur ihren Anfangsbuchstaben gemeinsam, sondern auch ihre Basis: eine Kultur. Ohne dieser hätten sie sich niemals entwickeln können. Beide, Kunst wie Käse, gelten als Kulturgut. Es sind Güter mit denen sich ein Land oder eine Region identifizieren. Kunst und Käse haben eine lange Geschichte und Tradition. Aus welcher Materialität ein Kunstwerk besteht ist meist einfach zu bestimmen, was Käse ist und was nicht auch. Was nun aber als Kunst gilt, ist schon um einiges schwieriger zu sagen. Mitunter haben die Ausstellungshäuser und Museen eine große Definitionsmacht. Sie proklamieren nicht nur bestimmte Werke als große Kunst, sondern bestimmen auch ihre Sichtbarkeit. Im urbanen Raum kommt die Kunst in den Shows der Museen, Kunsthallen und Galerien zu ihren Konsumenten.

#1

Wir fragen uns wie nun ein Ausstellungshaus in unbesiedelten Gebieten aussehen kann. Hat eine Ausstellung, die keinen Publikumsverkehr verzeichnet und in der es außerdem nichts zu sehen gibt, überhaupt irgendeine Gültigkeit, oder erlangt sie diese erst durch öffentliche Anerkennung? Wir fragen uns inwieweit die Kunstinstitutionen unsere Kultur erschaffen und inwiefern sie unsere Kultur für ihre eigene Existenz benötigen und was darunter liegt?

#2

In den Kellern auf den Almen lagert der Käse um dort zu reifen. In den Kellern der Museen lagert die Kunst. Sie veraltet nicht, sondern wird nur älter und wertvoller. Auch Käse wird besser mit der Zeit. Aber sein Konsum beinhaltet seine Vernichtung. Der Käse vom nächsten Jahr wird den von Heuer ablösen. Er wird nicht gleich sein, aber nach demselben Rezept hergestellt werden. Die Kunst hingegen will immer neu erfunden werden. Nur selten kann man sie essen und selbst dann, vernichtet man sie nicht, sondern macht sie vielleicht dadurch erst zu dem was sie ist und die Dokumentation dessen wird ausgestellt oder ins Depot geräumt. Wer keinen Keller hat, braucht wenigstens einen Dachboden und wenn selbst der fehlt, wird die Materialität unserer Kultur zur Herausforderung.

 

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